Gejammer um fehlende Fachkräfte, geringe strategische Ausrichtung in KMUs, veränderte Bedürfnisse von Mitarbeitenden, die von den Unternehmen nicht oder nur zweifelhaft wahr- genommen werden.

Zu glauben, dass es langt einen Kicker in den Flur und eine Schale Äpfel auf den Tresen zu stellen, um guten Willen zu zeigen, ist naiv. Der Umgang mit Risiken und Chancen muss ebenso die gesellschaftliche Veränderung von Werten und Lebensausrichtungen berücksichtigen, wie die Zukunftsfähigkeit von Produkten und Dienstleistungen.
Unternehmen werden zukünftig mehr den Menschen im Betrieb in den Blick nehmen müssen. Egal, ob es sich um Produktion, handwerkliche Leistung oder Unternehmen aus dem Sozial- oder Gesundheitsbereich handelt.  Es sind komplexe Vorgänge gesellschaftlicher Entwicklung mit veränderten Bedingungen und Phänomenen, die von Führungskräften beachtet werden sollten. Die jeweiligen Systematiken der Abläufe, Bereich- oder Abteilungsbegrenzungen, Befugnisse, Kommunikationsstrukturen und Transparenz gilt es neu zu denken. QM ist dabei kein vom Unternehmen losgelöstes Konstrukt. Sondern fester Bestandteil dieser Entwicklung. Schließlich fordert ein gutes QMS über den PDCA-Zyklus die kontinuierliche Verbesserung. Hierarchien dürfen dabei hinterfragt und Unternehmenspolitik neu ausgerichtet werden.

Das macht vielen Führungskräften Angst und Qualitätern Kopfzerbrechen. Konzepte oder Modelle werden oftmals noch nach alten Mustern gestrickt. Die strategische Ausrichtung ist dann eher eine Verschlimmbesserung als die Entwicklung von Chancen oder gar eine Bewältigung von Risiken.
Das Thema „Fachkräftemangel“ und „demografischer Wandel“ mit vielen Begleitthemen können mit herkömmlicher Haltung nicht angegangen und bewältigt werden. Managementsysteme erhalten hier eine zentrale Funktion, wenn sie zuvor entstaubt, bereinigt und strategisch neu ausgerichtet werden. Prozessorientiertes Denken löst die Grenzen zwischen Abteilungen und Macht-Hierarchien auf.
Menschen, die gemeinsam zum Erfolg des Unternehmens beitragen sollen, müssen/wollen eingebunden werden. Sicherlich ist das, je nach Ausrichtung und Art des Unternehmens ganz unterschiedlich. Ein Rezept gibt es dafür nicht! Und eine solche Veränderung in einem Unternehmen benötigt Zeit und achtsame Aufmerksamkeit. Für jedes Unternehmen ist das ein Abenteuer im Neuland.
Die DIN EN ISO 9001:2015 und der Managementansatz der 9004 gibt hinreichend Möglichkeiten.
Allein über den „Kontext der Organisation“ lässt sich das Unternehmen neu denken. Nicht die Abgrenzung einzelner Themen und Bereiche in einem Betrieb sorgen für eine Prozessorientierung, sondern die im System angelegten Verbindungen.

QM ist mehr als das Erstellen von Anweisungen und Formblättern!
Wer sich auf dieses Abenteuer als Unternehmen einlässt, darf Zeit und Aufwand nicht scheuen. Es ist eine Investition in die Zukunftsfähigkeit des Betriebes. Allerdings sollte zugekaufte Beratungsleistung gut überprüft und Beraterqualität mit dem angestrebten Ziel abgeglichen werden.
Berater*innen, die Sie dabei unterstützen den eigenen Weg zu finden und Ihnen nicht ein Schema überstülpen wollen, sind für das Gelingen wichtig.
Wichte Fragen zum Thema:

  • Beinhaltet die strategische Ausrichtung des Unternehmens mehr als betriebswirtschaftliche Kennzahlen?
  • Besteht eine Vision über die Zukunft des Unternehmens und wurde diese auch formuliert/dargestellt?
  • Wann waren die Führungskräfte des Unternehmens das letzte Mal gedanklich außerhalb des „Hamsterrades“
  • Welche Themen stehen auf den Listen in Besprechungen?
  • Sind es überwiegend aktuelle Alltagsthemen oder geht es dabei auch um kreative Zukunftslösungen?

Und eine Frage die immer wieder auftauchen sollte:

  • Ist immer noch allen Mitwirkenden klar, warum dieses Unternehmen diese Leistung oder dieses Produkt anbietet? (Also der Sinn des Unternehmens noch präsent ist.)

Eine gute Zeit mit guten Erkenntnissen und Entdeckungen wünscht
Almut Strathe