Das Dilemma um Fachkräfte ist auch ein Thema um Ausbildung und Qualifizierung.

Es gibt wohl kaum eine Branche in Deutschland, die nicht unter Fachkräftemangel leidet. Kaum ein Unternehmen, das die Qualität der Schulabgänger anzweifelt. Schwierigkeiten im Lernen, im Verhalten und in der Bereitschaft zur Leistung sind die inhaltlichen Themen dazu. Ganz schnell ist dann der Satz gedacht und auch gesagt:
Diese Jungen können wir so nicht gebrauchen.
Und wenn es dann doch Auszubildende im Betrieb gibt, sind oft Konflikte absehbar. Überfordert mit dieser Situation sind auch die Mitarbeitenden, die für eine „gute Ausbildung“ verantwortlich sind und erwarten, dass diese Auszubildenden „funktionieren“!

Irgendwie scheinen sich nicht viele Menschen die Frage im Alltag zu stellen, warum die denn so sind! Ein allgemeines Phänomen taucht  „plötzlich“ auf und es sind anscheinend die jungen Menschen selbst, die die „Schuld“ an der Situation haben.
Nur wenige Betriebe machten sich die Mühe, die Situation zu analysieren, auszuwerten und darauf angemessen innerbetrieblich, und vor allem strategisch, zu reagieren.
Jetzt wird beklagt und kaum Verantwortung im Geschehen übernommen.
Dabei gäbe es genügend wissenschaftliche Untersuchungen und Ergebnisse aus Umfragen und Studien, die einen dringenden Handlungsbedarf deutlich herausstellen.

Gesellschaft und damit auch die Arbeitswelt verändert sich gerade.
Jungen Menschen ist Arbeit nicht mehr das Wichtigste im Leben.
Das scheint für die Älteren schier unvorstellbar.
Kommunikationsstörungen, basierend auf unterschiedlichen Werten und Lebensvorstellungen, verschiedenen Zielen und Vorgehensweisen sorgen für Konflikte.

Dabei könnte es auch anders gehen!

Unternehmen, und da sind es oftmals klein- und mittelständige Betriebe mit Eignerführung, haben die Umsetzung ihres Geschäftsauftrages im Blick. Produkte sollen verkauft, Dienstleistung erbracht werden.
Führungskräfteschulung oder sich inhaltlich mit gesellschaftlichen Anforderungen auseinanderzusetzen, stand nicht auf der Agenda. Solange es funktioniert, wird weiter gemacht wie bisher. Nun kommt aber „plötzlich“ der demografische Wandel mit dem Phänomen Fachkräftemangel und damit verknüpfen sich mehrere Aspekte miteinander.

Mit diesen jungen Menschen, die jetzt ihre Ausbildung beginnen und den zwei Generationen zuvor, wird sich Arbeitswelt verändern. Betriebe, die diese Veränderung nicht erkennen, werden nicht nur Probleme mit AZUBIs haben, sondern auch mit Fachkräften generell.

Wenn sich die heute 50 und 60Jährigen meist willig den Anforderungen von Arbeit unterworfen haben, haben die nachwachsenden Generationen eine andere Gewichtung in ihr Leben gegeben. Mindestens gleichwertig soll Arbeit zum Privatleben gewichtet sein. Deutlicher wird der Wunsch nach sinnerfüllender Arbeit und damit auch zu mehr Transparenz.

Um dem Begegnen zu können, benötigen die Unternehmen Konzepte zur Begleitung der Auszubildenden, die über den Ausbildungsplan hinaus gehen.
Die gesellschaftliche Verantwortung für einen pädagogischen Auftrag hat sich verschoben. Die Prognosen gehen davon aus, dass der Erfolg von Unternehmen zukünftig eher in innerbetrieblichen Wachstumsprozessen liegt, als in unendlicher Expansion. Unternehmen werden sich zunehmend mit menschlichen Entwicklungsprozessen befassen müssen, wenn sie erfolgreich sein wollen.
Fachkräfte heranzubilden wird damit nicht allein auf das Vermitteln von Wissen und Kenntnissen reduziert bleiben, sondern wird sich auch auf Werte und soziale Kompetenzen beziehen müssen. Dazu gehören ebenso gut geschulte Führungskräfte, wie abgestimmte verbindliche Begleit- und Unterstützungsprogramme.

Um Freude am Beruf und an der Arbeit zu vermitteln, braucht es eine Betriebskultur, die das auch real lebt.
Eine strategische Ausrichtung zur Personalentwicklung mit einem auf die betrieblichen Bedingungen abgestimmtes Konzept für Auszubildende, u.a. gibt allen Beteiligten Richtung und Rahmen. Dazu gehört auch, Beruf wieder als Berufung zu entdecken.

Ein betriebliches Konzept, dass passgenau auf die Situation des Betriebes ausgerichtet ist wäre super! Ein solches Konzept nimmt sich nicht nur strukturiert die Ausbildungsinhalte vor, sondern

  • unterstützt Entwicklungsprozesse
  • gibt Lernhilfen
  • möchte loyale Fachkräfte gewinnen

Das hat nichts mit Watte und Puderzucker zu tun, sondern setzt auf moderne Führungsqualitäten.

Aahja! Da ist natürlich noch ein Schritt der dazu gehört!
Also insgesamt mal über das Grundverständnis von Personalführung und -Entwicklung nachdenken und möglicherweise neue Wege hierzu gehen, hilft ungemein.

Wer also Interesse hat, bei mir gibt es eine moderierte Begleitung zur Erstellung eines solchen Konzeptes.
https://www.zukunftsimpulse.de/seminare-und-termine/

 

 

Foto: Tamara Schlaupitz