Wie Fragen hinter den Fragen zu nachhaltigen Lösungen führen.


Wahrhaftigkeit ist ein Wert, der oft eingefordert aber wenig gelebt wird. Wahrhaftigkeit ist eine Tugend, die mit weiteren Werten eine enge Partnerschaft hat. Hierzu gehören: Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Authentizität, Geradlinigkeit, Anständigkeit, Offenheit, Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit.

Schwere Kost!!

Wahrhaftigkeit in einem Unternehmen ist ein Gedanke, der alle Bereiche durchdringen muss, damit es auch wirklich gelebt werden kann. Sie kann nicht verordnet werden, darüber kann es keine Prozessbeschreibung geben. Und … damit ist eine prozesshafte Entwicklung verbunden!

Im Gesamtgebinde ist es eine Entscheidung für eine bestimmte Lebens- oder Unternehmensausrichtung mit der zugehörigen Haltung.

Im Verlauf meiner Tätigkeit als Beraterin und Auditorin ist mir immer wieder aufgefallen, dass es zwar Leitbilder in den Unternehmen gibt, dass diese aber keinerlei direkten Zusammenhang zu den betrieblichen Prozessen haben. Ja noch nicht einmal von den Mitarbeitenden, die diese Werte ja umsetzen sollen, bekannt sind. Selbst Führungskräfte können sich kaum an die Inhalte erinnern.

Oft genug hängen diese Leitbilder dekorativ an der Wand und sind schon mal auch als Auszug auf der Website.

Erneuert werden sie nur selten und diskutiert oder bewertet eben auch nicht.

Wozu brauchen Unternehmen dann Leitbilder, wenn sie sowieso nur als Datei vermodern? „Weil man es haben muss!“  Das erklärt natürlich Vieles.
Denn damit ist die Missachtung eines Leitbildes schon erklärt. Es gibt keinen intrinsischen Grund, kein wirkliches WARUM, sondern nur die Erfüllung einer Formalie. Dann bleibt das Leitbild genau das,…eine Formalie.
Was macht man also damit und wie kann es eines der wirksamsten Instrumente in einem betrieblichen System werden?

Aus dem Leitbild ist im besten Fall das WARUM zu erkennen.
WARUM gibt es dieses Unternehmen?
WARUM ist es für DIESES Unternehmen wichtig eine Dienstleistung zu erbringen, ein Produkt herzustellen?

Das WARUM gibt die Motivation zum Handeln. Aus diesem WARUM erwächst die weitere Ausrichtung im Unternehmen und am Markt. Dieses WARUM ist die Messgröße, die immer wieder zum Abgleich herangezogen wird. Wer sich immer wieder darauf bezieht, hat zu Recht einen Anspruch auf Wahrhaftigkeit .

Gibt das Unternehmen jedoch ethische Grundsätze und Werte im Leitbild an, handelt aber intern und extern ausschließlich nach monetären Gesichtspunkten, ist der Widerspruch für jede/n Mitarbeitende/n klar als Gefühl vorhanden. Wer „nur“ des Gewinns am Markt ist und für eine Gesellschaft keinen Mehrwert schafft, wird auch nur Mitarbeitende haben, die des Geldes wegen da sind.

Im „Golden Circle“ wird das wunderbar deutlich.

In der Steigerung von Effektivität und Effizienz spielt der „Faktor Mensch“ in einem betrieblichen System eine wichtige Rolle. Immer auch geht es darum, mit welcher Haltung und Ausrichtung etwas getan wird. Daraus speist sich Engagement, Akzeptanz, Kreativität und Loyalität. Oder es gibt offenen oder stillen Widerstand.
Hier drin stecken das WARUM, der Sinn und die Interpretation des Sinnes!
Ist der Sinn bei den meisten Beteiligten annähernd gleich definiert, wird es auch eine gemeinsame Zielsetzung und Umsetzung geben. Die Zielbestimmung für den Einzelnen und für die Gemeinschaft wird klarer.

Vor Strukturen und Ressourcen ist also das „WARUM“ der Schlüssel, um Organisationen weiter zu entwickeln.
Das WARUM lässt sich nicht durch Edukation (Seminare, Wissensvermittlung, u.a.) vermitteln. Es ist die gemeinsame Entwicklung für ein Bewusstsein. Und das entsteht und braucht individuelle Zugänge, Anleitungen, Begleitung, Vorbilder.
Die gut verständliche Theorie um den „Golden Circle“ sind die Grundlage dieses Gedankens. Und so, wie man Kommunikation nicht  „machen“ kann, kann man das auch nicht mit Bewusstsein tun. Dazugehörende Fragen sind unbequem. Und mit jeder Frage hinter einer Frage wird es immer unbequemer.

Aber…. Der Schlüssel zur werteorientierten Ausrichtung, zur ernsthaften Auseinandersetzung mit Echtheit und Wahrhaftigkeit liegt in diesen Fragen.
Erst wenn das WARUM geklärt ist, hat auch das Produkt oder die Dienstleistung eine andere Wertigkeit für die Mitarbeitenden.
Das ist das WAS. Und das WAS erhält dann eine Haltung über das WIE.

Unbequeme Fragen machen also den Weg für Lösungen frei und sorgen dafür, dass nicht schon Antworten gefunden werden, wo es noch gar keine Frage gab. Dass Maßnahmen und Aktionen beschlossen werden, ohne wirklich nach Ursachen zu forschen. Dass Gründe gefunden werden, die jedoch keine im System liegenden Zusammenhänge herstellen.

5 Gründe wozu es nützlich sein kann, unbequeme Fragen zu stellen:

  • Gewohnheit und Bequemlichkeit sind u.a. der Klebstoff der Komfortzone. Komfortzonen schaffen gedachte Begrenzungen
  • Ergänzt wird das durch das drängende Bedürfnis zur Harmonie (In Harmonie gibt es kaum Entwicklung)
  • Wer wahrhaftig sein möchte, muss unbequeme Fragen stellen und Schritte gehen.
  • Wahrhaftigkeit ist eng verbunden mit Sinnhaftigkeit (Das WARUM des aktuellen Denkens, Fühlens, Handelns wird immer klarer!)
  • Wahrhaftigkeit wird von Mitarbeitenden wahrgenommen und das Gegenteil davon auch!

Und wozu das alles? Was kann dadurch besser sein?
Und was ist eigentlich das Ziel?

  • Fachkräftemangel bewältigen durch ein Marketing von Innen.
  • Mitarbeitende sind Qualitäter und denken für das Unternehmen
  • QM-Bürokratie wird durch Sinnhaftigkeit abgelöst

Gerne helfe ich mit meinen unbequemen Fragen, um ein WARUM zu finden, um zu Lösungen finden. Und danach geht es an Strukturen und Prozesse.
„Och neee!“ Höre ich da. „Klingt anstrengend!“ Höre ich da. „Was das wieder kostet!“ Höre ich da.
Ich habe nicht versprochen, dass es leicht ist. Unbequeme Fragen schubsen aus der gewohnten Komfortzone. Da wird es schon mal unbequem.
Und in Bezug auf Kosten: Versuchen Sie doch mal zu erfassen, was das kostet (in Zeit, Energie, Nerven):

  • Fehl- und Blindleistung
  • Fluktuation und Krankenstände
  • Qualitätsmängel
  • stummer Widerstand
  • stagnierende Entwicklung
  • Formalbürokratie statt Engagement mit sinnhaften akzeptierten Regeln

Es lohnt sich!!
Gerne begleite ich den Entwicklungsprozess in Ihrem Unternehmen (und bei Bedarf spezieller Themen, auch mit bewährten professionellen Kooperationspartner*innen).

Und als Privatperson? Beginn mit unangenehmen Fragen! Das ist ein guter Weg, um Neues zu entdecken