Und was das mit Zielen zu tun hat?
Ein Leitbild gibt es. Es ist formell abgesegnet und im besten Fall hängt es vielleicht auch irgendwo dekorativ an einer Wand.
Aber sobald es erstellt wurde, hat es anscheinend die Aufgabe erfüllt.
Die Aufgabe eines Leitbildes besteht aber darin, die Orientierung für die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität zu geben. Hier wird die werteorientierte Haltung plakativ benannt, die den Bezugsrahmen für die strategische Ausrichtung und die passenden Entwicklungszielen abgibt.

Leitbilder in den Unternehmen basieren auf Visionen.
Visionen sind keine Zahlenziele, sondern mit emotionaler Energie aufgeladene Zukunftsbilder. Sie sind tragfähig, denn u.a. liegt darin der Sinn, der Grund für das Unternehmen.
Die großen Industrieunternehmen (deren Urväter – z.B. Siemens, Bosch, Daimler) und die neuzeitlich erfolgreichen Unternehmensgründer (Google, Apple, Tesla, u.a.) hatten oder haben diesen visionären Gedanken gehabt.
Leitbilder, die nicht von dieser Vision getragen werden, sind nur Text auf Papier, nur Worte ohne Kraft. Sie stehen in keinem Bezug zum betrieblichen Alltag.
Wer kennt nicht das werbeträchtige Motto von Toyota („Nichts ist unmöglich“)!
In der betrieblichen Struktur von Toyota wird dieser Gedanke gelebt und alle Entwicklung basiert darauf. Ein durchdringendes Total Quality Management (TQM) ist dafür geformt worden.

Es ist also nicht nur ein Werbeslogan der Marketingabteilung!

Werden Ziele in diese Richtung gedacht, also eine Verbindung zur Vision und zum Leitbild hergestellt, haben diese Ziele eine andere Qualität. Sie orientieren sich am Sinn, an der Gesamtausrichtung des Unternehmens. Die Ziele selbst erhalten damit in ihrer Ausrichtung einen Sinn und dienen nicht nur dem Controlling, den Aktionären oder ehrgeizigen Geschäftsführern als relevantes Ergebnis. Reine Zahlenziele sind i.d.R. blutleerer Ausdruck einer Haltung, die das WARUM des Unternehmens verloren hat (wenn es denn eines gab). Getrieben durch solche Ziele gibt es kaum eine nachhaltige Entwicklung. Das Rennen im Hamsterrad ist dann Programm.

Leitbilder drücken Werte aus, die über Ziele erreicht und deren Erfolg sich auch an den benannten Werten messen lassen muss.

Menschen lassen sich nicht über Zahlen nachhaltig intrinsisch motivieren oder mit Zielen, die der Arbeitsalltag nicht hergibt, weil die Rahmenbedingungen das gar nicht ermöglichen.

Die Vision, das Leitbild und die damit verbundene Mission (also der Auftrag) sind die Düngung für positive Ergebnisse. Sie sind also nicht nur nette Vokabeln, sondern stehen immer wieder im Kontext zum (Alltags-)Geschehen.

Daten, Zahlen, Fakten dienen dann dem Abgleich, der Reflexion und Analyse. Erfolgsschritte sind gegeben, wenn der Weg zur Vision wieder ein Stück gegangen wurde.
Loyalität, Engagement, Verantwortung und Begeisterung sind Gefühle mit einer zugehörigen Haltung, die ein Unternehmen erfolgreich macht.
Der „Upstalsboom Weg“ ist schon jetzt ein Klassiker für veränderte Unternehmenskultur. Bodo Janssen hat gezeigt, wie ein Wandel vollzogen werden kann. Auf der Basis einer Vision und einem tragfähigen gelebten Leitbild.

Und es funktioniert nicht,
wenn tradierte Strukturen beibehalten werden. Vision
Mit der Neuausrichtung steht auch die Strukturqualität auf dem Prüfstand.
Eine werteorientierte Unternehmenskultur benötigt auch Strukturen, die das zulassen. Mit Führungskräften, die sich als Entwickler*innen verstehen. Denkräume entstehen lassen, die Innovation fördern.
Das bedeutet, es ist ein Entwicklungsprozess auf allen Ebenen und in allen (Themen-) bereichen.
So können Visionen Realität werden!

 

Eine Investition zur Unterstützung und Begleitung ist also eine Investition in die Zukunft.

Ergänzung zum Thema:

https://q-enthusiast.de/leitbild_almut_strathe/

https://www.youtube.com/watch?v=culjElgNTmw