Wie geht es Ihnen so? Was macht Ihr Trainingsprogramm im Hamsterrad? Gibt es das „eigentlich sollte/wollte ich“ immer mal wieder? (Sport machen, mich gesund ernähren, mehr Bewegung haben, mit dem Rauchen aufhören, mich nicht mehr so verrückt machen, mehr mit Freunden unternehmen, mal wieder ins Kino gehen,….)

Einiges davon landet im „Regal der guten Vorsätze“ anderes überlebt schon den nächsten Atemzug nicht mehr. Veränderungen sind anstrengend, einige machen der Psyche sogar Angst. Angst deswegen, weil das Unterbewusstsein des Menschen wahrscheinlich nichts Vergleichbares als Referenz vorweisen kann. Im Unterbewusstsein, in den Erfahrungs-Erinnerungen gibt es keine oder nur unzureichend positiv besetzte Fragmente hierzu, auf die der Autopilot zugreifen kann. Es gibt dazu auch keine oder nur unzureichende Handlungsoptionen.
Daher greift das Urgehirn (Reptiliengehirn) auf Altbestand zurück und wird tätig. Es unterstützt mit einem biochemischen Prozess die Psyche. Da der Gedanke an Veränderung als „gefährlich“ vom menschlichen Warnsystem eingestuft wird, gibt es ein Verhinderungs-/Vermeidungsprogramm, das eingeschaltet wird. Ein hochkomplexer Vorgang, der vom Menschen meist nicht wahrgenommen wird. Wenn es also keine wirkliche Idee mit einem Plan gibt, wie es am Ende aussehen könnte, bleibt alles beim Alten. Das Phänomen „und ewig grüßt das Murmeltier“ wird also selbst gestaltet.
Es sind immer wieder die gleichen Arten von Konflikten, immer wieder die gleichen Ärgernisse, immer wieder die gleichen Enttäuschungen.
Arbeiten Sie gar daran, im Äußeren etwas an der Situation zu ändern? Also, mit aller Kraft das Außen zu verbessern? Fühlt sich das anstrengend an? Ist es erfolgreich?

Wenn Sie mit immer den gleichen Gedanken und immer der gleichen Haltung und immer den gleichen Gefühlen versuchen im Außen etwas zu ändern, wird es immer wieder zu gleichen Ergebnissen kommen.

Wir glauben wir müssten von dem was wir tun nur mehr machen. Damit verändern wir aber nicht die Situation selbst, sondern verschärfen sie. Das Falsche wird immer falscher! Es bleibt nicht nur beim Alten.
Wenn Sie etwas wirklich verändern wollen geht es nur über die eigene Veränderung. Und jetzt höre ich schon den Aufschrei! WIESO MUSS ICH MICH VERÄNDERN??!!
Na, weil SIE Teil des Systems sind, in dem Sie sich bewegen!
Sobald Sie Ihren Teil verändern, verändert sich das System. Und das meint jetzt nicht, dass Sie sich z.B beleidigt zurückziehen.
Sie müssten überlegen, welchen Anteil Sie am Geschehen haben, welchen Teil Sie zur Situation beigetragen haben. Da geht es um die Themen „Verantwortung“, „Kommunikation“ und „Grenzen“. Es gilt also zu überlegen wo Sie mehr, weniger oder anders handeln müssten. Welche Haltung das unterstützen könnte. Was Sie dafür benötigen, diese Haltung einzunehmen. Über welche Ressourcen Sie verfügen, um diese Haltung zum Gelingen zu bringen.
Und dann höre ich immer wieder: Das ist schwer!!
Ja! Und das andere (also das Alte) ist auf Dauer unbefriedigend. Da lohnt sich doch die Anstrengung als Investition, um mehr Zufriedenheit zu erhalten.
Wer dazu noch in Bücher investiert, sich entsprechende Videos oder Vorträge anschaut und Seminare/Trainings bucht, kommt schneller zum gewünschten Ergebnis. Es geht um die Investition in das eigene Leben!
Frei nach Albert Einstein:

Wir können nicht mit den gleichen Gedanken
Probleme lösen,
die zu Ihnen geführt haben.

Hier noch ein kleiner visueller Input dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=lBX5LCGPGrU&list=UUqYNLnGWqhTifV0SvvoXwLg&index=13

Wenn Sie sich die Fragen stellen:

  •  Wie zufrieden bin ich in meinen einzelnen Lebensbereichen (Familie, Partnerschaft, Arbeitsplatz, Team, …..)
    – Hier hilft eine Skala von 1bis10-
  • Was fehlt mir, damit ich bei dem Skalenwert 10 bin. (Und hier bezieht sich die Frage wirklich nur auf sich selbst!) Manchmal können gute Freunde mit einem klaren Blick hierzu Tipps geben.
  • Was könnte ich verändern, damit sich die Situation verändert? (Und hier gilt es bei den Gedanken und Ideen das begleitende Gefühl zu registrieren. Zorn, Wut oder beleidigt sein, sind nicht förderlich für eine gute Neugestaltung.)

Veränderung einer Situation gelingt manchmal mit dem ersten Schritt oder gar nur dem Gedanken daran. Aber es müssen alte neuronale Erinnerungs-Autobahnen verlassen werden. Neue neuronale Verbindungen müssen erstmal stabil hergestellt werden. Wiederholungen und Anpassungen sind da notwendig. Das bedeutet Aufmerksamkeit und Bewusstheit für den jeweils ausgewählten Vorgang und weitere kleine Schritte.

Aber ich verspreche: Mit jedem Mal des Gelingens wird es einfacher. Es beginnt selbstverständlich zu werden, so dass eine stabile neuronale Verbindung entsteht. Und je öfter es für sich selbst und weniger gegen etwas/jemand geht, unterstützt dies zusätzlich.

Veränderung kann über das Bewusstsein gesteuert werden. Dazu müssen einige Bestandteile aus dem Unbewussten herausgeführt werden.
Alleine das lädt schon zu Widerständen ein!

Immer dann, wenn es Angst und Widerstände oder Verhinderungstaktiken gibt auf dem gedachten Entwicklungsweg, sollten Sie noch einmal besonders drauf schauen. Denn das ist dann wahrscheinlich der richtige Weg.

Ach so ja, das gleiche gilt natürlich auch für Unternehmen!
Es gibt da keinen Unterschied. Auch ein Unternehmen entwickelt Glaubenssätze, die in den Strukturen verankert sind und von Mitarbeitenden übernommen und „vererbt“ werden. Erst vor kurzem hatte ich dazu ein Gespräch mit einer Führungskraft, die über Jedes und Alles sehr unzufrieden war, aber keine der Möglichkeiten etwas zu verändern angefangen hat. Wer beispielsweise Veränderungsprozesse in Abteilungen oder Bereichen vollzogen hat, wird gemerkt haben, dass da ganz viel Widerstand ist.
Um in einem Unternehmen eine wertschätzende Kommunikationskultur und ein wertschöpfendes Miteinander zu haben, langt es nicht eintägige Veranstaltungen durchzuführen und kurze Mitteilungen per Rundschreiben zu verfassen. So etwas ist als strategische Ausrichtung in Führungsverantwortung und muss gestaltet werden. D.h., erstmal sollte den Führungskräften hierzu die Verantwortung deutlich sein und eine entsprechende Entwicklung initiiert werden. Dann gehört ein Plan dazu, der auch verantwortlich umgesetzt und evaluiert werden muss.
Alles nicht so hopplahopp! Wer es richtig machen möchte, macht es lieber systematisch und berücksichtigt die vielen Ebenen eines Unternehmens. Ansonsten wird das Falsche immer falscher.
Und auch hier geht der Weg über das Fragenstellen:

  • Was klappt gut im Unternehmen und was nicht?
  • Wo steht das Unternehmen in 5 oder 7 Jahren?
  • Welche strategischen Ziele ergeben sich daraus?
  • Welche Schritte oder Maßnahmen müssen dafür getan werden?
  • Welche Ressourcen hat das Unternehmen und wird für diese Entwicklung Unterstützung benötigt?
  • Wie soll die Umsetzung der Ziele gesteuert werden?

Auch hier gilt, wer Neuland betreten möchte, muss neue Gedanken denken!

Mit guten Wünschen für Ihr Abenteuer des Entdeckens!
Almut Strathe