Wer hat sie denn nun und warum klappt das oftmals nicht, so wie es Geschäftsführung oder sonstige oberste Leitung denkt. Weder bei Führungskräften, noch bei Mitarbeitenden. Obwohl es doch Stellenbeschreibungen oder Funktionsbeschreibungen gibt!

Ich räume Mal direkt zu Beginn mit der Annahme auf:

„Es ist beschrieben, also geschieht es auch so!“ ODER
„Das weiß doch jede/r, dass das dazu gehört!“

Allgemeines:
Der Wert „Verantwortung“ hat in der Deutung eine individuelle Spannbreite. Nicht immer steht dieser Wert an oberster Stelle im Werte-Ranking und manchmal steht er so weit oben, dass dies auch schon wieder hinderlich ist.
Da der Wert „Verantwortung“ im betrieblichen Kontext relevant ist, braucht es erst einmal bei allen (!) Führungskräften Klarheit über ihre eigene Verantwortung in der Rolle als Führungskraft.

Arbeitsalltag:
Verantwortung und Verantwortlichkeit wird oft gefordert aber nicht gefördert. Wer verantwortlich handeln soll, benötigt Kompetenzen (und Raum) dies auch zu tun.
In vielen Betrieben, Institutionen, Einrichtungen wird jedoch Mitarbeiterentwicklung als strategische Aufgabe nicht konsequent umgesetzt. Fortbildungen alleine geben meist nur punktuell fachliche Anstöße, können jedoch persönliche Haltungsveränderungen nicht bewirken.
Handlungskompetenz kann nicht verordnet werden, sondern benötigt Raum zur Entwicklung. Das können u.a. Zielbestimmungen zur persönlichen Entwicklung durch Mitarbeitergespräche, Konzepte zur Personalentwicklung und fitte Vorgesetzte sein, die einen Rahmen geben.
Die nötige ernsthafte Haltung des Trägers, des Betriebs – des Managements – sind dabei eine Orientierung. Verantwortungsbewusste Mitarbeiter*innen sind ein Gewinn in jedem Betrieb. Und das ist wörtlich gemeint!

Nicht jede/r Mitarbeiter*in ist jedoch davon begeistert, eigenverantwortlich zu handeln. Es fühlt sich ungewohnt an, macht vielleicht sogar unsicher.
Es bedeutet also ein Stück Arbeit für die gesamte Organisation, Verantwortung dorthin zu schieben, wo sie hingehört. – Sowohl für die Führungskräfte, wie für die Mitarbeiter*innen!!
Und dann gibt’s da noch die betriebliche Kultur des Misstrauens. Etwas was einfach so entsteht. Im Laufe der Zeit. Vielleicht gar nicht so gewollt und trotzdem vorhanden. So etwas wie ein „betrieblicher Glaubenssatz“. Ein „betriebliches Mindset“. Vielleicht würde das in einer Befragung niemals gesagt werden. Aber in vielen kleinen täglichen Handlungen, Strukturen und Vorgängen wird das beim näheren Hinschauen deutlich. Diese Kultur des Misstrauens muss also in eine Kultur des Vertrauens strategisch gestaltet werden. Dabei gibt es zwar einen Anfang aber nie ein Ende.
Immer wieder darf die Frage gestellt werden, was brauchen die Menschen in diesem Unternehmen zum Thema „Verantwortung“? Und wie kann „Verantwortung“ mit „Vertrauen“ verbunden werden. Diese beiden gehören nämlich zusammen!
Niemand übernimmt gerne Verantwortung, wenn das Misstrauen schleichend im Gepäck ist.

Was zu tun ist:

  • Formulierung eines strategischen Ziels (Z.B. Führungskräfte und Mitarbeitende übernehmen Verantwortung zum Wohle des Unternehmens und dessen Entwicklung.)
  • Fragen und miteinander ins Gespräch kommen hilft schon einmal. Und das gezielt zum Thema Verantwortung.
  • Rollenklärung der unterschiedlichen Funktionen im Unternehmen.
  • Überprüfung von Handlungs-/Entscheidungsspielräumen.
  • Sind Strukturen auf diese Räume abgestimmt und handeln die jeweiligen Personen danach?
  • Berücksichtigen betriebliche Prozesse diese Räume?
  • Sichtung von (Verwaltungs-)Vorgängen unter dem Thema Verantwortung. (U.a.: Wie viele Unterschriften braucht es für den Vorgang xyz? Wer glaubt dringend Detailwissen haben zu müssen über …..?)
  • Sind Kommunikationsstrukturen und Inhalte darauf abgestimmt?
  • Erfassen, welche Unterstützung das Unternehmen und die Mitarbeitenden braucht.

Tja, ganz schön spannend! Hinter dem Begriff und Wert „Verantwortung“ steckt eben mehr als nur eine Formalie!
Weiter gesponnen, hat es auch etwas mit u.a. Loyalität, Vertrauen, Zufriedenheit, persönliche Entwicklung zu tun.

Eine gute Zeit mit guten Erkenntnissen und Entdeckungen wünscht
Almut Strathe